Schlitz, Gefahrgutunfall

Neun verletzte Arbeiter durch Gefahrgutunfall

Im Rahmen der Umschlagsarbeiten bei online – Systemlogistik, kam es am Freitagabend gegen 22. 30 Uhr zu einem Gefahrgutunfall. Beim Umladen in der Halle 150 wurde wahrscheinlich mit der Spitze einer Hubgabel  ein dortiges 200 – Liter - Stahlfass mit dem Inhalt Thionyl – Chlorid beschädigt, sodass  zwischen zwei und drei Liter der Chemikalie auslaufen konnten. Diese chlorhaltige und ätzende Flüssigkeit lief auf die nasse Rampe  und verflüchtigte sich in Verbindung mit der Feuchtigkeit. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich die  Umschlagshalle mit einer gasförmigen Wolke. Dabei wurden neun Mitarbeiter bzw. Logistikarbeiter und LKW – Fahrer verletzt.  

Zur Information des Stoffes: Bei Thionyl – Chlorid handelt es sich um  Pflanzenschutz – bzw. Schädlingsbekämpfungsmittel, verursacht Augen -, Atemwegsreizungen sowie Übelkeit, ruft beim Einatmen eine ätzende Wirkung hervor.   

Auf  Anforderung der Einsatzleitung der Freiwilligen Feuerwehr Schlitz die innerhalb  kürzester Zeit vor Ort war, wurde die gesamte Halle nebst dem gesamten Gelände sofort geräumt. Zu Unterstützung der bereits vor Ort tätigen Atemschutzgeräteträger wurden die Wehren Queck, Ober - / Unter – Wegfurth sowie Üllershausen nachalarmiert. Insgesamt belief sich das Kontingent der Einsatzkräfte auf 73 Feuerwehrkameraden und Kameradinnen. Ein Teil der nachgeforderten Verstärkung  durfte nach der doch schnellen Abarbeitung des Einsatzes ihre Unterkunft wieder anfahren. 

Mittels Einsatz von Atemschutzgeräteträgern wurde das beschädigte Fass aufgefunden, abgedichtet,  in ein größeres Behältnis geladen und luftdicht verschlossen.  Der ausgetretene Stoff abgebunden und abgedeckt.

Zur Versorgung der neun verletzten Personen waren neben zwei Notärzten mehrere Rettungsfahrzeuge u. a. aus Fulda, Lauterbach und dem weiteren Vogelsbergkreis vor Ort. Die Verletzten kamen zur stationären Aufnahme in die umliegenden Krankenhäuser Alsfeld, Lauterbach und Fulda.  

Damit der „normale“ Rettungsdienst  seinen „regulären“ Dienst weiterhin uneingeschränkt durchführen konnte, wurde zu diesem Einsatz der Bereitschaftsdienst hinzugezogen.  

Vom anwesenden Kreisbrandinspektor Werner Rinke und seinem Stellvertreter Hubert Helm gab es für das schnelle, umsichtige und vorbildliche Handeln der Feuerwehrkräfte ausgesprochene Lobesworte. Dazu Stadtbrandinspektor Frank Göbel: Die gute Schulung der Einsatzkräfte in guter Zusammenarbeit mit dem Logistikzentrum ermöglichten ein zügiges Abarbeiten des Einsatzes.

Bei diesem Gefahrgutunfall bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die umliegenden Gebäude und Anwohner.