Zu einem schweren Gefahrgutunfall kam es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei einem Logistikunternehmen im Schlitzer Stadtteil Fraurombach. Der Gabelstaplerfahrer einer Speditionsfirma beschädigte einen mit 1000 Litern Flusssäure gefüllten Container beim Verladen auf einen Sattelzug. In der Folge traten rund 100 Liter des ätzenden Gefahrstoffes aus, der beim Einatmen und bei der Berührung mit der Haut Lebensgefahr verursacht. Ein Großaufgebot von über 60 Feuerwehrleuten mit dreizehn Einsatzfahrzeugen aus Schlitz, Fraurombach und Lauterbach war bis in die Morgenstunden im Einsatz.

Laut Polizeiangaben kam es gegen Mitternacht zu dem folgenreichen Unfall, der vermutlich aus Unachtsamkeit des Gabelstaplerfahrers ausgelöst wurde. Nur in schweren Chemikalienschutzanzügen konnte die Feuerwehr den ausgetretenen Gefahrstoff mit Bindemitteln aufnehmen. Mit einer sogenannten Handmembranpumpe wurde die restliche Flusssäure aus dem beschädigten Container abgepumpt. Für die aufwendigen Bergungsmaßnahmen forderte die Feuerwehr Schlitz den Gefahrgutzug der Feuerwehr Lauterbach an, dieser rückte mit speziellen Wechselladerfahrzeugen unter der Leitung von Markus Flach und Tony Michaelis an. Wie Lauterbachs Feuerwehrpressesprecher Andreas Wahl informierte, setzten die Einsatzkräfte zwei Abrollbehälter mit Atemschutzgeräten und Equipment für den Gefahrguteinsatz ein. Die Gesamteinsatzleitung hatte der Schlitzer Stadtbrandinspektor Frank Göbel. Wie dieser auf Anfrage mitteilte, verlief der Einsatz problemlos. „Es gab keine Verletzten“, unterstrich Göbel. Rettungsdienst und Notarzt waren rein vorsorglich an der Einsatzstelle.