Feuerwehr Schlitz zu Besuch in Barnitz

20.05.2011 14:00

Freundschaft bedarf ständiger Pflege
Feuerwehr Schlitz zu Besuch in Barnitz
 
Freundschaften jedweder Art bedürfen ständiger Pflege. Das geschieht durch die  Anteilnahme an dem Leben und Wirken und damit an den Freuden oder auch Sorgen des Anderen. Geschieht dies in herzlicher, ehrlicher und aufrichtiger Form, dauern Freundschaften unter Umständen über sehr lange Zeiträume. Dabei kann es sich um Personen oder auch Institutionen handeln. Im nachstehend beschriebenen Fall betrifft es beides.
Die Freundschaft zwischen den Mitgliedern der Feuerwehren Barnitz in Schleswig-Holstein und Schlitz währt nun schon 43 Jahre, entstanden durch einen Zufall, begründet aber auch in der aufgeschlossenen Lebensauffassung der Menschen beider Orte, die immerhin 450 Kilometer trennen.
So ist es nur selbstverständlich, dass die Einweihung des Feuerwehrhauses in Barnitz, verbunden mit der „Wachablösung“ in der Führung der dortigen Wehr vom 20. – 22. Mai 2011 wieder einmal willkommener Anlass für eine „offizielle Fahrt“ der Schlitzer Kameradinnen und Kameraden in den hohen Norden war. Offiziell deshalb, weil ständig reger privater Besuchsverkehr zwischen Barnitz und Schlitz stattfindet, so wird das bevorstehende Trachtenfest auch dieses Jahr wieder einen Schwerpunkt bilden.
Doch nun der Reihe nach: Zunächst galt es für die Blauröcke der Barnitzer Wehr das um 2 Fahrzeugboxen, diverse Erweiterungen der vorhandenen Räumlichkeiten und Schaffung eines Jugendraumes nach 2 Jahren Bauzeit fertig gestellte Feuerwehrhaus am „Schlitzer Weg“ in ihre Obhut zu übernehmen. Die gleichzeitige energetische Sanierung des Gebäudes soll künftig zur erheblichen Reduzierung der Energiekosten beitragen. Neben den am Bau beteiligten Firmen bedankte sich Bürgermeister Herbert Schütt in einem Festakt bei den Mitgliedern der Wehr, die mit einer ganz erheblichen Eigenleistung den Kostenaufwand auf etwas mehr als eine halbe Million Euro reduzieren halfen. Dabei war offensichtlich Wehrführer Hans-Friedrich Hoffmann mit seinem Ideenreichtum, seinem Fachwissen und sicher auch mit seinen Möglichkeiten, die sein eigenes Baugeschäft bot, nicht unwesentlich am Erfolg beteiligt. Das Gebäude trägt in mehrfacher Hinsicht seine Handschrift. Die Schlitzer waren von dem gut gelungenen und funktionsgerechten Gebäude begeistert. Es beherbergt sogar Nistgelegenheiten für Fledermäuse. Das Geschenk der Wehr Schlitz fiel entsprechend aus, es bereichert das Gebäude mit einer Großleinwand und einen Beamer für Lehr- und Fortbildungszwecke der Mannschaft.
 
Nach einer Pause kam man zum zweiten Anlass für die mit viel Prominenz gespickte Feier. Es galt nämlich den seit über 25 Jahren amtierenden Wehrführer Hans-Friedrich Hoffmann aus dem aktiven Dienst zu verabschieden, nachdem er im Frühjahr turnusmäßig aufgrund seines Lebensalters aus dem Dienst der Wehr ausgeschieden war. So verwunderte es nicht, dass ihm und seiner Frau Helga viel Lob für die langjährige Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger zuteil wurde. Damit endet auch dort vorerst die „Ära Hoffmann“, wie dies vor Jahren in Schlitz krankheitsbedingt mit den „Beckers“ notwendig wurde. Einer der Söhne (Johann Friedrich) Hoffmann ist allerdings weiter führend auf dem Gebiet des Brandschutzes tätig, nämlich als Jugendfeuerwehrwart des Kreises Nordstormarn. Die Ehrung des scheidenden Wehrführers gipfelte schließlich in der Ernennung zum „Ehrenwehrführer“ der Gemeinde Barnitz. Stadtbrandinspektor Frank Göbel überbrachte namens des an der Anwesenheit verhinderten Bürgermeisters Hans-Jürgen Schäfer die Grüße und Glückwünsche der Stadt Schlitz zu dem Gerätehaus-Neubau und der Verabschiedung aus dem Amt des Wehrführers. In Barnitz weiß man seit Anfang an ein Präsent aus der Schlitzer Destillerie zu schätzen. Im Rahmen des Verabschiedungszeremoniells wurden die in Schlitz ebenfalls bestens bekannten - nun als Wehrführer bzw. Stellvertreter fungierenden - Thomas Vollmer und Henning Siemer in ihr Amt eingeführt. Auch hierzu ergingen seitens der Schlitzer Abordnung herzliche Gratulationen, verbunden mit den besten Wünschen für eine stets erfolgreiche Arbeit in ihren Ämtern. Beide ließen den Schlitzer Gästen gegenüber keinen Zweifel darüber aufkommen, dass auch unter ihrer Führung die bestehende freundschaftlich-partnerschaftliche Verbindung weiter bestens gepflegt werde. Dies nimmt bereits in den Sommerferien in der obligatorischen Teilnahme der Jungen und Mädchen aus Barnitz am gemeinsamen Jugendfeuerwehr-Zeltlager in Schlitz seinen Fortgang.
Der dreitägige Aufenthalt im hohen Norden unserer Republik wurde auch zu einer Besichtigungsfahrt in die frühere Freie- und Hansestadt Wismar genutzt. Fazit: Eine wunderschöne, geschichtsträchtige Stadt, die zu einem weiteren ausgedehnten Besuch animiert. Zu erreichen von Lübeck aus über eine neue, herrlich ausgebaute, selbst am Samstag menschenleere Autobahn.
Auf der Rückfahrt in die Burgenstadt wurden die Fahrtteilnehmer dann allerdings wieder recht schnell von der im Westen vorherrschenden Realität eingeholt.
   
Walter Weickert

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