JHV der Einsatzabteilung

25.02.2012 20:00

Das Ehrenamt - ein besonderes Hobby?

Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, ein facettenreiches Hilfeleistungsunternehmen   

 

Ohne die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr würde das Rettungswesen  nicht so  reibungslos funktionieren, ohne sie müssten viele Menschen weitaus länger auf Hilfe warten. Wenn es irgendwo brennt, sind sie schnell  und zuverlässig zur Stelle und leisten kompetente Hilfe. Sie tun dies ganz unspektakulär, sie tun dies im
ehrenamtlichen Einsatz. Sie beweisen damit nicht nur Mut und Umsicht, sondern auch Verantwortungsbewusstsein und Bürgersinn. Eine solche Bereitschaft, sich für das eigene Umfeld einzusetzen ist für jedes Gemeinwesen unverzichtbar. Die Freiwilligen Feuerwehren brauchen Menschen, die Werte wie Solidarität und Verantwortung nicht nur auf den Lippen führen, sondern in die Tat umsetzten. Seit der Gründung der ersten freiwilligen Feuerwehren haben alle ihre Mitglieder dazu beigetragen hierzulande eine Kultur des Helfens auszuprägen. Für den Fortbestand jeder einzelnen Wehr ist es darum enorm wichtig, zum einen immer ein Auge auf die wichtige Nachwuchsarbeit zu werfen, zum anderen möge es immer genug Bürger und Bürgerinnen mit Engagement zum Ehrenamt geben.

Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr  1848 der Stadt Schlitz  e. V. gab Wehrführer Frank Göbel, speziell für die Einsatzabteilung, einen Rückblick auf das abgelaufene Einsatzjahr 2011. Alarmiert wurden die KameradenInnen zu 78 Einsätzen. Diese gliedern sich in 30 Brandeinsätze und 48 technische Hilfeleistungen auf. Dazu stellte man den Brandsicherheitsdienst zu verschiedenen Veranstaltungen, auch die wichtige
Brandschutzerziehung in den ansässigen Kindergärten wurde wieder durchgeführt. Neben den Einsätzen treffen sich die Einsatzkräfte zu anstehenden Übungsabenden die im gesamten Jahr 2011 durchweg gut besucht waren. Zu den besten Übungsteilnehmern gehörten Steffen Hainer, Mike Dittewich, Aaron Hohmeier und Patrick Weißhaupt, die mit einer Aufmerksamkeit  geehrt wurden. Zwecks Fort – und Weiterbildung absolvierten die 50 Einsatzkräfte  16 Lehrgänge bzw.
Seminare  auf Kreis – und Landesebene.  Im Feuerwehrstützpunkt selbst wurden ein Grundlehrgang sowie ein Sprechfunklehrgang durchgeführt. Hier dankte Göbel allen Ausbildern die ihre Freizeit geopfert haben um den Nachwuchs auszubilden. Hohen Besuch gab es im Frühjahr. Der Hess. Staatsminister des Inneren  Boris Rhein besuchte den Stützpunkt um sich über das Feuerwehrwesen der Region zu informieren. Im Berichtsjahr fand die Nachtalarmübung im Altstadtbereich am Stadtberg statt, bei der Jahresabschlussübung wurde eine Lange – Wege – Übung am Karlshof
durchgeführt. Bei dieser Übung wurde Schlitz durch die Wehren Bernshausen, Nieder –Stoll und Ützhausen unterstützt. Wie in jedem Jahr wurden wieder etliche Stunden für die Instandhaltung und Prüfung von Gerätschaften von den
einzelnen Abteilugen aufgewendet. Viel Zeit nimmt/nahm auch der Aufbau, die Gestaltung und das Aktualisieren der Homepage www.feuerwehr-schlitz.de in Anspruch. Durch diese  Arbeit der ehrenamtlichen Gerätewarten und ihren Helfern hat die Stadt Schlitz erhebliche Einsparungen im Bereich der Unterhaltung von Gerätschaften. Der derzeitige
Mitgliederstand der Einsatzabteilung beträgt 69 Personen einschließlich der Betriebsfeuerwehr Langheinrich. Dazu kommen 17 KameradenInnen die in zwei Feuerwehren ihren Dienst versehen. Mit Christoph Schmidt verzeichnet die
Stützpunktwehr einen Neuzugang. Die Feuerwehr konnte im Jahr 2011,  Wehrführer Frank Göbel in seinem Schlusswort, allen Anforderungen und gesetzlichen Aufgaben gerecht werden. Er sprach seinen Dank allen Feuerwehrkameradinnen
und Kameraden aus die das Ehrenamt mittragen und ausführen, des Weiteren richtete er Dankesworte  an die Freunde
und Förderer der Feuerwehr, sowie an die städtischen Gremien, an der Spitze Bürgermeister Hans – Jürgen Schäfer. Ihm gelte sein besonderer Dank für das Vertrauen, das er der Feuerwehr im Berichtsjahr entgegen brachte.

Katastrophenschutzzug „Schlitz“

Im Berichtsjahr brachten sich die Wehren aus Unter - Schwarz, Üllershausen, Hartershausen, Hutzdorf, Sandlofs
und Schlitz gut ein. Neben den regelmäßigen Übungen in den Einsatzabteilungen der Wehren  wurden acht Übungen mit dem Erweiterten Löschzug durchgeführt. Diese Übungen sind in erster Linie dazu bestimmt,  die Zusammenarbeit des Zuge zu fördern, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlangen, die im Katastrophenschutzeinsatz erforderlich sind (ADAC Hessen Rallye Vogelsberg, Stadtfeuerwehrtag Ützhausen, Ölsperre auf der Fulda,  24 –Stundenübung mit Menschenrettung, Gemeinschaftsübung mit dem ELZ Grebenhain, Gefahrgutausbildung)

Brandschutzerziehung in den Kindergärten

Die Brandschutzerziehung in den Kindergärten fand auch in 2011 statt. Anja Uhlich mit der Feuerwehrpuppe „Mathilde“ besuchte insgesamt fünf Kindergärten. Die Anzahl der teilnehmenden Vorschulkinder betrug 97 Jungs und Mädchen. 

Gerätewarte

Aus der Zusammenfassung der Werkstätten war zu entnehmen, dass im abgelaufenen Jahr 2011 die gesamten anfallenden Arbeiten von acht Gerätewarten und diversen Helfern nach den gesetzlichen Vorgaben ordnungsgemäß und korrekt durchgeführt wurden.

Damit die Einsatzkräfte mit ihrem Stand des Wissens und Könnens das hohe Niveau stets beibehalten und allen
Einsatzansprüchen immer gerecht werden, werden das gesamte Jahr über Lehrgängeauf Kreis – und Landesebene besucht. Dazu zählt: die Feuerwehr Grundausbildung,  Funklehrgang, Gruppenführerlehrgang,  Atemschutzgerätelehrgang,  Seminar Atemschutzgeräteträger Brandsimulationsanlage,  Fortbildungsseminar für Zug – und Verbandsführer, Kreisausbilderlehrgang Sprechfunk, Lehrgang Technische Hilfeleistung – Verkehrsunfall,  Fortbildungsseminar Technische Hilfeleistung, Lehrgang technische Hilfeleistung – Bau, Lehrgang Technische Hilfeleistung – Bahnunfälle Stufe II,  Rettungssanitäter,  2 Lehrgänge für den Bereich Jugendfeuerwehr, Wertungsrichterschulung JF, sowie  Bahnerden Oberleitung. Die 16 unterschiedlichen Lehrgänge wurden von insgesamt 50 FeuerwehrkameradenInnen besucht und mit Erfolg absolviert. Aufgrund dieser Lehrgangsbesuche und der abgeleisteten Dienstzeit standen die folgenden Kameraden zur Beförderung an: Zum Feuerwehrmann wurden Alexander
Behrens, Nils Forberich, Patrick Förster, Florian Hohenstein, Dennis Karn, Steffen Kraus, Christoph Krömmelbein und Patrick Weißhaupt befördert. Die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann erhielten Aaron Hohmeier und Andrè Möller,
Löschmeister wurde Michael Augsten, Oberlöschmeister Manuel Hofmann.                           

Bei der anstehenden Wahl der Wehrführung wurde von den Mitgliedern der Einsatzabteilung Wehrführer Frank Göbel 
für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt, sein Stellvertreter wurde Michael Bläser. Hier ein paar kurze  Hintergrundinformationen zur Einsatzabteilung:  Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Schlitz untersteht der Stadt Schlitz. Sie führt den  vorbeugenden und abwährenden Brandschutz durch. Wehrführer und Stellvertreter werden durch die Stadt Schlitz zu Ehrenbeamte auf Zeit benannt.

Gäste haben das Wort

Die Reihe der Gastrednereröffnete  Bürgermeister Hans – Jürgen Schäfer. Er übermittelte den Kameradinnen und Kameraden die Grüße des Magistrates. Allen Gewählten in ihren Ämtern wünschte er Glück und Erfolg, den
Ausgeschiedenen dankte er für das Engagement. Die Mitbürger verlassen sich, so Schäfer, wenn sie Hilfe benötigen und in Not sind, immer auf die Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehr. Für das Ausüben ihres Amtes, für die Unterstützung, vor allen Dingen für die Vielfältigkeit der Einsätze zu jeder Tages - und Nachtzeit gebühre allen Dank und Anerkennung. Dankesworte gab es auch für die Bereitschaft Lehrgänge zur Fortbildung zu besuchen. Bezug nehmend auf die Personaldecke: Auf Grund der geburtenschwachen Jahrgänge werden wahrscheinlich weniger junge Leute den Weg zur Feuerwehr finden. Zu den Finanzen: 2012 belaufen sich die Kosten der Unterhaltung des Brandschutzes auf 172.000
Euro,  187.000  Euro werden für Investitionen genutzt, darunter fallen 24.000 Euro auf die Wehren  Hartershausen und Queck. Die größte Summe 100.000  investiert die Stadt Schlitz Ende 2012 in den kommenden Digitalfunk. Für 2013 sind dafür nochmals 150.000 Euro vorgesehen. Das Stadtoberhaupt weiter: Ein Dankeschön in der Öffentlichkeit sei für Anerkennung des Ehrenamtes nur die eine Seite, im Rahmen des diesjährigen Stadtfeuerwehrtages in Unter – Schwarz werden zum ersten Mal die vom Land Hessen ausgelobte Anerkennungsprämie für langjähriges aktives Engagement ausgesprochen. Auch dieses würde aber die Leistungen nicht aufwiegen. Die Stadt Schlitz habe bereits in 2011 begonnen, die Arbeit  der Feuerwehrangehörigen besonders zu würdigen, in dem sie eine Ermäßigung für die Eintrittskarten  in das Freibad gewährten.

Hubert Helm, im Amt als stellvertretender  Kreisbrandinspektor, dankte für die stete Einsatzbereitschaft. Die Personaldecke mit 69  Einsatzkräften sei zu vertreten, mit ihnen werde trotz allem vorbildliche Arbeit geleistet. Bezug nehmend auf Lehrgänge: Auf dem Stützpunkt in Alsfeld können von den Einsatzkräften in der Zeit von 21.´bis 26. Mai  in der Mobilen Brandsimulationsanlage realitätsnah Brandeinsätze geübt werden. Für das laufende Jahr 2012 wünschte Helm alles Gute und wenig Einsätze. Wenn es doch dazu kommen sollte, allen Einsatzkräften immer eine gesunde Heimkehr. Der stellvertretende Stadtbrandinspektor Jürgen Quanz übermittelte die Grüße der Ortsteilwehren mit ihren Wehrführern und dankte für die gute Zusammenarbeit.

Neben Dankes – und Lobesworten wurde aber auch Kritik geübt. Wehrführer Frank Göbel erinnerte daran, dass jeder davon spräche, das Ehrenamt zu fördern  und hoch zu halten. Dazu gehöre aber nicht immer nur Danke zu sagen, für die Zeit die die Kameradinnen und Kameraden für das Ehrenamt aufbringen, sondern diese auch in ihrem Tun in verschiedenster Art und Weise zu unterstützen. In der heutigen Zeit, wo jeder an seinem Arbeitsplatz immer mehr Leistung bringen muss, oder die durch Einsätze ausgefallene Zeit  irgendwie wieder einarbeiten muss, habe man für sein Hobby Feuerwehr (Anderen zu helfen) immer weniger Zeit. Doch auch bei der Feuerwehr müssen neben den Übungen auch noch viele Stunden  für Instandhaltung der Gerätschaft und für die Weiterbildung aufgewandt werden, da der nächste Ernstfall ja bereits um die Ecke ist. Das habe man in den letzten zurückliegenden Wochen  zu Genüge erleben
müssen. Göbel richtete die dringliche Bitte an Bürgermeister Schäfer und den Magistrat, sich mit der Führungsspitze der Feuerwehr zusammenzusetzen  und sich über dieses Thema Gedanken zu machen, um auch in der Zukunft eine zuverlässige und leistungsstarke Feuerwehr zu haben.                   

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