Eine Geburtstagsfeier sollte eigentlich als gute Erinnerung zurückbleiben. Was beim 50. Geburtstag der Jugendfeuerwehr Schlitz wahrscheinlich ganz oben haften bleibt - es regnete nur einmal! Schade, aber Petrus hatte am Samstag seinen eigenen Plan, da halfen auch die Stoßgebete gen Himmel nichts.

Bereits am Vormittag trafen sich die teilnehmenden Gäste der Feier auf dem Hof der alten Brauerei zu einer lustigen Stadtrallye. Insgesamt 14 Gruppen, bestehend aus drei bis vier Jugendlichen, waren in der gesamten Burgenstadt (per Karte) unterwegs, um an den ausgewiesenen Stationen Aufgaben zu lösen. Dazu gehörte u. a. das Bestehen des Ostfriesen - Abiturs, Dreibeinlaufen, Teebeutelweitwurf, das Erkennen von Baum - und Pflanzenarten, Papierflieger basteln und segeln lassen, Kenntnisse in 1. Hilfe, Erkennen von Feuerwehrtechnischem Gerät und Zielangeln. Mehr als nur nass wurden dabei die Jungs und Mädchen der Jugendfeuerwehr Barnitz, Bad Salzschlirf, Oberjossa, Hartershausen / Hemmen, Ützhausen / Nieder - Stoll, Schlitz - Mitte und die Mädchengruppe vom TVK. Da der Regen überhaupt kein Ende nehmen wolle, wurde die Stadtrallye in den Mittagsstunden abgebrochen.

Zur offiziellen Feier am Nachmittag bekam die Jugendfeuerwehr Schlitz - Mitte Besuch u. a. von Bürgermeister Hans - Jürgen Schäfer, in Vertretung für Landrat Rudolf Marx der Erste Kreisbeigeordnete Gerhard Ruhl, der Erste Stadtrat Norbert Schäfer, Stadtverordnetenvorsteher Walter Ritz, Stadtbrandinspektor Frank Göbel sowie Stadtjugendfeuerwehrwart Roland Weber. Alle würdigten die hervorragende Arbeit in den Jugendfeuerwehren, das Engagement aller Jugendfeuerwehrwarte. In Anwesendheit aller politischen Gäste und Feuerwehrrepräsentanten unterstrich Bürgermeister Schäfer die Bedeutung, die den Jugendfeuerwehren im Allgemeinen, aber auch speziell in Schlitz zugemessen werde. Die Stadt Schlitz, so Schäfer weiter, unterstütze die Jugendfeuerwehren nach besten Kräften, weil sie als Nachwuchsorganisation für die Einsatzabteilungen unerlässlich seien und weil dort außerordentlich wertvolle Jugendarbeit geleistet werde. Die Jugendfeuerwehr Schlitz habe in 50 Jahren Höhen und Tiefen erlebt, Zeiten, in denen bei Wettkämpfen Siege errungen wurden und Zeiten, in denen es nicht ausreichte eine Mannschaft zu stellen. Damit stehe Schlitz symbolisch für viele Jugendfeuerwehren. Letztendlich zähle es aber, dass über 50 Jahre die Jugendfeuerwehr Bestand gehabt habe. Dafür dankte er allen Jugendfeuerwehrwarten und allen, die zum Erfolg der Jugendfeuerwehrarbeit beigetragen haben. Die Jugendlichen bat der Bürgermeister der Feuerwehr treu zu bleiben und zielstrebig auf die Einsatzabteilung hinzuarbeiten. In der Feuerwehr fänden alle Freundschaft, Kameradschaft, und Zusammengehörigkeitsgefühl, dabei könne man die wertvolle Erfahrung machen, dass es sich lohne und befriedigend sei, sich für andere einzusetzen und zu helfen. In seiner humorvollen Art und Weise, so kennt man Johann Hoffmann seines Zeichens Jugendfeuerwehrwart aus Barnitz, würdigte er die 50 Jahre. Mehr als stolz sei er auf die bereits bestehende zehnjährige Freundschaft zur Schlitzer Jugendfeuerwehr. Ohne sie gäbe es keine Jugendfeuerwehr Barnitz. Zu verdanken habe man dies dem „ausgebürgerten" Michael Mangel, der die Gründing einer solchen in die Wege leitete. Als Geschenk gab es Bares - „dies diene praktisch als Anzahlung für den Kauf neuer Jacken". Sah man da ein kleines Schmunzeln über das Gesicht des Bürgermeisters huschen? Stadtbrandinspektor Frank Göbel übermittelte die Glückwünsche der Schlitzerländer Feuerwehren. 50 Jahre Jugendarbeit bedeute, man habe bereits damals schon erkannt, dass die Zukunft der Feuerwehr nicht an einer aktiven Nachwuchsförderung vorbei kommt. Man brauche nicht weiter in die Zukunft zu schauen, so Göbel weiter, bereits heute bestehe, was die Einsatzbereitschaft am Tage angehe, Schwierigkeiten diese sicherzustellen. Die Grüße der Jugendfeuerwehr der Stadt Schlitz übermittelte Stadtjugendfeuerwehrwart Roland Weber. Mit 50 Jahren sei Schlitz die älteste Jugendfeuerwehr des Schlitzerlandes und wahrscheinlich auch des Vogelsbergkreises. In den 50 Jahren habe man immer einen Weg gefunden um den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten, war dies auf Grund des Mitgliedermangels die Zusammenarbeit mit einer anderen Jugendfeuerwehr oder auch mit andern Jugendverbänden. Alle die um den Fortbestand bedacht waren, haben dies auf hervorragende Weise getan. Zum Andenken an den Geburtstag überreichte Weber die Ehrentafel der Jugendfeuerwehren der Stadt Schlitz. In den Gratulationsreigen reihte sich auch Stephanie Schäfer für die Kreisjugendfeuerwehr, Monika Leinweber für den TVK und der Stadtverordnetenvorsteher Walter Ritz ein.

Zum Abschluss der vielen Geburtstagsglückwünsche bedankte sich die amtierende Jugendfeuerwehrwartin Nadine Schmidt bei allen die zum Gelingen dieses Tages ihren Beitrag geleistet haben, den Gästen für ihr Erscheinen, an die Jungs und Mädchen der Schlitzer Jugendfeuerwehr gewandt - dass sie es mit ihr noch ein paar Jahre aushalten mögen. Mit einer Schauübung und Tanzeinlagen von der Jugendgruppe des Trachten - und Volkstanzkreises wurde der offizielle Teil geschlossen. Kuchen und Kaffe rundeten den Nachmittag ab.

Noch ein klein wenig Negatives am Rande: Schade eigentlich, dass sich der Besuch der eigenen Eltern der Schlitzer Jugendfeuerwehrmitglieder an dieser Geburtstagsfeier doch sehr in Grenzen hielt.